Statusbericht zum Trainingsstand 2 & 3 Quartal 2021

Juli 2021 - Konzept für die Vorbereitung auf den 100 Meilen-Lauf
Übergangsphase bis 8.8.21:
Nach der Regeneration vom 100km-Lauf gilt es in erster Linie im Rhythmus zu bleiben. Die Beanspruchung sollte nicht zu hoch sein, allerdings ist die Konstanz beizubehalten, um den Belastungssprung mit Beginn der direkten Vorbereitung nicht zu groß werden zu lassen.
„Direkte Vorbereitung“ - ab 8.8.21:
Ziele des Trainings: Anpassung an die spezifischen Anforderungen des 100-Meilen-Laufs. Da ein Ultramarathontraining schon über die Vorbereitung auf den 100km-Lauf durchgeführt wurde, besteht das Ziel mit einzelnen Reizen auf diese Grundlage aufzubauen. Ziel ist es dabei weitere „neue“ Reize zu setzen, die der Körper noch nicht aus dem 100km-Training kennt.
• Definition von einzelnen Peak-Wochen (idealerweise KW37 – 13.9.-19.9.) mit erhöhtem Gesamtumfang
• Um einen neuen Reiz zu setzen besteht das Ziel die Peak-Woche umfangreicher zu gestalten als bislang – grobe Größenordnung ca. 140km
• Einzelne „Doppeldeckereinheiten“, ebenfalls zum Setzen neuer, unbekannter Reize
• Integration des 60km-Laufs am 28.8.21 (Albstadt-Challenge)
• Integration von Läufen auf Asphalt, um die Muskulatur an die spezifischen Anforderungen des Taubertal100 zu gewöhnen
100 Kilometer Lauf am 17.07.2021
Wie waren die Witterungsbedingungen/äußeren Umstände?
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Um 5.45 Uhr ging es am Samstag, dem 17.07.21 los. Es war Regen und teilweise Gewitter vorhergesagt. Auch wusste ich nicht, ob die Flüsse (Fehla und Lauchert) übergelaufen waren.
Es nieselte stark die ersten 2 Stunden. Ich lief von Wessingen über Boll nach Burladingen das Killertal hoch, Richtung Sigmaringen. Kalt war es nicht, so um die 17 Grad, ideales Laufwetter. Alles war sehr bewölkt und benebelt, die Sicht war nicht ganz so gut.
Nach Neufra wurde es spannend, die Flüsse hatten beide Hochwasser, aber an keiner Stelle gab es nennenswerte Überschwemmungen, so dass ich gut durchkam.
Es blieb den ganzen Tag bewölkt, und das war auch gut so. Eine große Herausforderung ist es, über Stunden in der Sonne zu laufen – soviel kann man fast nicht trinken, damit der Flüssigkeitshaushalt aufrechterhalten werden kann.
Bis zum Schluss gab es keinen Regen. Ich wurde nie richtig nass.
Für die Verpflegung während dem Lauf war gesorgt. Mein Kumpel stand alle 5 Kilometer an vereinbarten Punkten und versorgte mich mit genügend Kohlenhydraten und Flüssigkeiten.
Welche Herausforderung hatte die Stecke?
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Dank dem genialen Hinweis von Herrn Dr. Lehmann (Hechingen) änderte ich meine ursprünglich geplante Strecke (Hechingen-Neufra-Hechingen x 2) für diesen Qualifikationslauf ab. Der Fahrradweg führt nämlich nach Neufra sehr idyllisch und ruhig ins Laucherttal Richtung Sigmaringen (diese Strecke ist 50 km lang und hat weniger Höhenmeter als 2 x das Killertal hoch und runter). Über Veringenstadt und Jungnau konnte ich auf dem Fahrradweg immer mit einem gewissen Gefälle ca. 35 km ab Burladingen dem Flusslauf folgen.
Was war die größte mentale Herausforderung?
So ab Kilometer 55 ging es wieder stetig bergauf, dem Flusslauf folgend, den Weg zurück. Und nach 6 Stunden ohne Pause spürte ich, dass meine Beine ein wenig schwer wurden. Die nächsten 35 Kilometer bis nach Burladingen ging es kontinuierlich aufwärts, wenn auch nur gering.
Zusätzlich kam ein Wind auf, für mich gefühlt ein Gegenwind. Und nun wurde es zäh. Es war ja niemand um einen herum, ich bin alleine gelaufen. Bis nach Burladingen, und damit bis zum Abwärtsweg nach Hechingen, waren es noch 30 Kilometer.
Innerlich hatte ich immer mein Energiebild des Wolfes bei mir. Er gab mir die positive Energie. Er lief mit mir.
Für mich gab es ein Spannungsfeld zwischen dem Erreichen meiner persönlichen Zielzeit von 12 h (wobei ich für die Qualifikation für die 100 Meilen im Taubertal am 2.10.21 unter 13 h laufen musste – somit hatte ich einen gewissen Puffer) und dem wichtigsten Ziel von allem: gesund den Lauf zu absolvieren.
Ich wusste zwar, dass ich 60 km in der Trainingsvorbereitung gelaufen war, d.h. ich wusste, dass mein Körper bis dahin austrainiert war, aber so schnell so lang bin ich nun doch noch nicht gelaufen.
Würde ich es bis ins Ziel schaffen, ohne mich kaputt zu laufen?
Über Energiebilder, Atmung und Autosuggestion bewegte ich mich durch den Lauf. Und das im sprichwörtlichsten Sinne, denn jedesmal wenn ich anhielt um etwas zu trinken, brauchte ich unglaublich viel Energie, um wieder in Trab zu kommen. Es wurde ab Kilometer 80 einfach viel schwieriger, die Kraft dazu aufzuwenden.
Endlich Burladingen, die letzten 30 Kilometer mit Gegenwind und Höhenmeter waren aufreibend. Und dennoch, der Streckenabschnitt gab mir ein gewisses Gefühl, im Hier und Jetzt zu sein, in einer Art Verbindung mit mir und meinem Körper zu stehen. Auch wenn es anstrengend wurde. Genau das wollte ich.
Genau das macht für mich den Reiz aus. Ich wurde langsamer, ich spürte meine Beine weniger, wurde schwerer und dennoch, Schritt für Schritt, habe ich mich mental nach vorne getragen. Langsamer, aber im Fluss bzw. Flow.
Die letzten 15 Kilometer das Killertal hinunter waren zwar langsamer, aber ich konnte jeden Teilabschnitt ohne große Schmerzen erreichen. Und ab Jungingen wurde es richtig zäh. Ich hatte noch 8 Kilometer vor mir und das Ziel, die 12 h zu erreichen, wurde schwieriger, da meine Beine die Zielpace nicht mehr umsetzen konnten. Ich wusste, dass meine Familie im Zieleinlauf auf mich warten wurde, das hat mich zusätzlich motiviert.
Zieleinlauf
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Es reichte wegen ein paar Minuten nicht, (laut meiner Garmin Uhr) die 12 h zu knacken. Ich bin mit über 2 h weniger als vor zwei Jahren im Taubertal die 100 Kilometer gelaufen, privat. Darauf bin ich sehr stolz und dankbar darüber, auch für all die großartige Unterstützung von meinen Sponsoren, Freunden und Bekannten, die mich immer unterstützt haben! Meine drei Kinder liefen mit mir die letzten 300 Meter – ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke!
Hat sich all die Vorbereitung im Vorfeld gelohnt? Ja, ganz klar. Ich habe viel lernen können!
Jetzt geht es darum, die nächsten 10 Wochen bis zum 100 Meilen Lauf klar zu konzipieren und umzusetzen. Ich freue mich darauf!
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Interview mit dem Schwarzwälder Boten, am 13.07.21
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Wenn Sie scheitern, ist der Traum vom Spartathlon erstmal ausgeträumt. Mit wie viel Pessimismus gehen Sie in den Lauf? Ich gehe mit einer großen Portion Demut aber auch sehr viel Vorfreude in diesen Lauf. Dabei habe ich mich im Vorfeld ausschließlich auf diesen Lauf am Samstag konzentriert. Jeden Tag laufe ich genau diese Strecke (Hechingen-Sigmaringen und zurück) im Kopf ab, und das seit Monaten. Die Zeit pro Kilometer Strategie steht, die Ernährung während dem Lauf ist klar definiert, meine mentale Ausrichtung ist auf alle möglichen Vorkommnisse ausgerichtet. Das Equipment sowie Laufkleidung ist mehrfach erprobt. Ich gehe mit der positiven Einstellung in den Lauf, dass ich ihn schaffe und mich damit für die 100 Meilen im Oktober qualifizieren kann. Schritt für Schritt.
Denken Sie nicht auch mal daran, wie es ist, den Lauf nicht zu schaffen?
Auch hier muss ich sagen, dass ich voller Zuversicht in diesen Lauf gehe. Alle Bänder, Sehnen, Muskeln sind ok, ich habe die Vorbereitung gut überstanden. Über die Distanz von 100 km bin ich ja schon zweimal gelaufen. Die Strecke am Samstag kenne ich in und auswendig. Selbstverständlich kann immer etwas dazwischenkommen. Rein körperlich und mental habe ich ein gutes Gefühl. Möglicherweise gibt es eine Überflutung oder einen Abbruch aufgrund von Gewitter, das lässt sich stand heute jedoch schwer vorhersagen.
Haben Sie es auch geschafft, Ihr Zielgewicht zu erreichen und zu halten?
Ja, das ist mir tatsächlich gelungen. Phasenweise musste ich sogar aufpassen, dass ich nicht zu viel Gewicht verliere. Ein enger Austausch mit meinem Ernährungscoach, Burkhardt Fisch, hat hier allerdings auch gut dazu beigetragen, mein Gewicht zu kontrollieren und zu halten.
Wer kontrolliert eigentlich, ob Sie die 100 Kilometer tatsächlich in unter 12 Stunden geschafft haben?
Mit dem Veranstalter vom Taubertal 100, Hubert Beck, ist offiziell vereinbart, dass die GPS Daten (die ja Strecke und Zeit festhalten) ausreicht. Und diese Daten gebe ich durch meine Uhr durch. Übrigens kann man mich auch per App verfolgen, (adidas runtastic – einfach meinen Namen Scott Wernet eingeben) der Lauf ist öffentlich.
Bei 100 Kilometern denkt man an Ausdauertraining. Trainieren Sie auch Ihre Füße und Beine?
Das ist eine gute Frage. Füße und Beine stabilisieren sich durch mein Laufpensum. Aber Rumpfstabilisation ist meine „Achillesferse“. Hier trainiere ich spezifisch alle Muskeln (bspw. Bauch, unterer Rücken) die mir helfen, eine so lange Strecke zu bewältigen.
Wie geht es weiter mit dem Training, wenn Sie den Lauf geschafft haben?
Zunächst mal gibt es ein großes Weizen und eine Pizza! Zwischen jetzt und Oktober sind dann 10 Wochen. Die ersten Tage und auch Wochen werde ich regenerieren und wenig Läufe machen. Momentan arbeite ich an einem konkretem Plan für Oktober zusammen mit Florian Reus. Wir wollen allerdings zunächst abwarten, wie ich den kommenden 100er verkrafte.
Glauben Sie, dass Sie es schaffen, Ihr Gewicht bis zum Taubertallauf zu halten?
Ja, hier bin ich felsenfest davon überzeugt.
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April 2021 - Höhentraining & Leistungsdiagnostik
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Durch die großzügige Unterstützung von Körperbau in Balingen darf ich die Performancebalance - Höhenluft für mehr Leistung – anwenden.
Der verringerte Sauerstoffanteil der Höhenluft setzt viele positive Anpassungsprozesse in Gang, die Ihre Leistungsfähigkeit deutlich erhöhen:
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Die Kraftwerke Ihrer Muskeln, die Mitochondrien, vermehren sich durch die gesteigerte Atemtätigkeit.
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Der Körper lernt schrittweise, mit dem knappen Gut Sauerstoff effizienter umzugehen.
Darüber bin ich sehr dankbar. Ich übe momentan auf 2700 m.
Von der Homepage von Höhenbalance: https://www.hoehenbalance.de/
Performancebalance – Höhenluft für mehr Leistung
Seit Jahren setzen Spitzensportler auf das Hypoxie-Konzept von Höhenbalance und modernste Technik. Der verringerte Sauerstoffanteil der Höhenluft setzt viele positive Anpassungsprozesse in Gang, die Ihre Leistungsfähigkeit deutlich erhöhen:
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- Die Kraftwerke Ihrer Muskeln, die Mitochondrien, vermehren sich durch die gesteigerte Atemtätigkeit.
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Der Körper lernt schrittweise, mit dem knappen Gut Sauerstoff effizienter umzugehen.
Die Effekte
Gesteigerte Sauerstoffaufnahme
Studien belegen: Bereits nach 12 Hypoxieeinheiten steigt die maximale Sauerstoffaufnahme um 6%.
Erhöhter Fettstoffwechsel
Der Sauerstoff-Mangel beschleunigt oxidative Prozesse im Körper und regt den Stoffwechsel an.
Schnellere Regeneration
Erfahrene Athleten bestätigen: Die verbesserte Regenerationsfähigkeit durch das Hypoxietraining ist deutlich spürbar.
Spürbare Trainingseffekte
Schon nach wenigen Hypoxieeinheiten sinkt die Herzfrequenz bei gleicher Belastung.
Verbesserte Trainingseffizienz
Mit 20% geringerem Trainingsaufwand wird die gleiche Leistungssteigerung erzielt wie im „normalem“ Training.
Schnelle Leistungssteigerung ohne Doping
Universitäten, Olympiastützpunkte und zahlreiche Spitzenathleten nutzen die Technologie von Höhenbalance - https://www.hoehenbalance.de/
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Hochleistungsgeneratoren entziehen der Umgebungsluft Sauerstoff
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Mittels Maske, Höhenzelt oder klimatisierter Höhenkammer können Höhen von 1000 m – 6000 m simuliert werden.
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Mit diesem Konzept werden 20% weniger Trainingszeit benötigt.
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