42,195 km: Hechingen - Neufra - Hechingen - 03/2021




Antiker Lauf in Jerusalem
Die Strecke ging die ersten 14 km an die 300 Höhenmeter nach oben, danach in eine gerade Ebene (14 km) und dann wieder bergab sozusagen den Rest.
Mein erster längerer Lauf 2021, hab dafür extra meine Laufweste inkl. Trinkflaschen gereinigt. Meine Frau war sogar so achtsam und hat gleich alles in die Spülmaschine geworfen – mit dem Ergebnis, dass ich gefühlt Spülwasser bis Km 30 hatte, danach kam mein Freund Carsten mit einem Elektrolytgetränk.
Am Vorabend gab es Kartoffeln…mit Schnittlauch Quark. Wer schon mal Schnittlauch gegessen hat weiß, dass es eine Verwandtschaft zur Zwiebel gibt….also auch das war nicht so ganz optimal.
Aber abgesehen davon bin ich die ersten 14 km im 6er Schnitt kraftvoll und mit Energie gelaufen (300 Höhenmeter). Ich habe Brooks Ghost angehabt. Dämpfung + Dynamik für mich ideal. Oben in der Ebene wollte ich es dann wissen und bin an einen 5er Schnitt rangekommen und hab mich gewundert, dass der Schnitt so ca. weitere 8 km ohne Probleme möglich war.
Das Wetter war bis auf die ersten Morgenstunden perfektes Laufwetter.
Die nächsten 8 km waren ebenfalls ohne Probleme machbar im 5er Schnitt. Das hat mich schon ein wenig gewundert, wenn ich ehrlich bin. Ich dachte, ich komm bei dieser Strecke so im 6er über 42k bei 4:20 rein.
Und dann ist es spannend geworden.
Bis dahin hab ich mich nur aufs Tempo, Atmung und Ernährung gekümmert. Ich hab in mich reingehorcht bzw. reingefühlt. Langsam sind meine Beine/Waden schwerer geworden. Es wurde gefühlt auch wärmer.
Ich dachte, ich könnte einen 10 km Schlusssprint unter einem 5er Schnitt hinlegen. Aber ich konnte mich gerade noch so mit einem 5er vorpushen. Bei km 35 hab ich nicht mehr den zweiten Gang gefunden bzw. konnte nicht weiter Gas geben.
Zum Schluss hatte ich wirklich Mühe das Tempo durchzuhalten. Und kam somit völlig erschöpft bei 42k an. Und das wollte ich auch so, ich wollte unbedingt eine gute Zeit, einen Wettkampf für mich laufen, alles zu geben um zu schauen, wo ich momentan bei einem 42er stehe.
Hat es mir Spaß gemacht? Eher nicht, ich war einfach zu platt – klar, stolz schon, ist ja fast 60min besser als meine Bestzeit. Dafür hat es sich auch gelohnt, auch um festzustellen, dass ich stabiler, schneller und einfach auch besser geworden bin. Hat es mich ausgefüllt? So wie bei einem längerem Lauf (50++) in langsamer Pace? Nein, nicht ganz, da muss ich schon ehrlich sein. Dafür war einfach der Wettkampfgedanke im Vordergrund, das Erreichen einer Bestleistung. Und das mich körperlich und mental schon gefordert. Zum Schluss hat mich mein Wolf verfolgt – damit ich überhaupt noch den Pace halten konnte;)
Unterm Strich bin ich sehr froh und auch stolz, dass die Beine, Muskulatur usw. Top sind, ich hab einen leichten Muskelkater, mehr nicht.
Natürlich ist es gut zu wissen, dass ich schneller geworden bin. Das ist dann für mich so eine Standortbestimmung ähnlich wie der 10er. Aber machen mir diese Läufe richtig Spaß oder Freude bzw. erfüllen mich? Vielleicht eine zu philosophische Frage.
Am Limit zu laufen macht einfach nicht so viel Spaß, das ist mein Credo. Und es tat dennoch gut zu sehen, dass ich mich weiterentwickelt habe, eine gewisse Grundschnelligkeit bekommen habe. Und diese brauch ich ja schließlich auch für die nächsten Distanzen (100, 160, 246).
Hier nochmal meine Kurzzusammenfassung:
Equipment (10/10)
Ernährung (4/10)
Strecke (6/10)
Wetter (9/10)
Mentale Fitness (7/10)
Körperliche Fitness (9/10)
Spaßfaktor (5/10)
Also – beste 42er Zeit, Standortbestimmung, so weit so gut – weiter geht’s ;)